Als sie am Ufer des schwarzen Wassers stand
als sie ihn rief
ein Brief für ihn in ihrer Hand
Stand sehr lange schweigend, wartend
in sich selbst so still vertieft
bis die Sonne mit dem Abend
ihre Farben zu sich rief
Und jede Blume sog das Licht
gierig in die Blätter ein
um dem Schicksal nachts entgegen
ein himmelloser Stern zu sein
Als sie am Ufer des schwarzen Wassers stand
das Echo schlief
als hätte es sie nie gekannt
Und schnell zog Nebel durch die Wiesen
goss vom fahlen Licht sich ein
strich Tau auf ihren Lilienmund
und hüllte sie in Sehnsucht ein
Und sie sah mit blauen Tränen
in die starre See hinein
ein Stechen füllte ihre Augen
aus mit dumpfer Leichtigkeit
Als sie am Ufer des schwarzen Wassers stand
flehend nach ihm Ausschau hielt
Verzweiflung nahm ihr den Verstand
Angst strich kühl durch ihre Züge
und glich sie Eichenwurzeln an
und brach die Blume in der Blüte
stach das Herz bis es zerrann
Ihr warmer Blick ertrank in Leere
des Weinens müde starb ihr Ruf
folgte ohne es zu merken
dem lockend’ Wort zu nasser Ruh’
Als sie am Ufer des schwarzen Wassers stand
das Echo schlief
als hätte es sie nie gekannt
Es steht immer ohne Antwort
ohne Mut zur Traurigkeit
ein Mädchen einsam nachts am Wasser
und ruft nach ihm in Ewigkeit
und ruft nach Dir in Ewigkeit